Le petit spectacle du Boris Vian

sogar auf Deutsch

In den Pariser Nachkriegszeiten war Boris Vian eine der inspierensten Persönlichkeiten: Als Skandal umwitterter Schriftsteller, zärtlich melancholischer Dichter, Texter aufrüttelnd engagierter Chansons, Tänzer und Trompeter freiheitsdurstiger Jazz Musik.

Seine erstaunlich leicht zugänglichen Texte und Lieder sprechen heute gerade junge Menschen an, sie klingen frisch und lustig, sind politisch unkorrekt und rütteln auf. Sie stellen zeitlose Fragen nach der Freiheit und Sinnhaftigkeit des Lebens. Und Vians bekanntes Antikriegslied "Le Deserteur" wurde auch hier in Deutschland Vorbild für zahlreiche Liedermacher.

"Le petit spectacle" fügt eine wunderbare Auswahl an Vian Kurzgeschichten, Romanen, Jazz und Chansons, Gedichten, Glossen und Libretti zusammen und verführt in eine Welt voll scharfsinninger Gesellschaftskritik, brillianter Phantasie und herrlich frechem Humor.

 

von und mit Jürgen Reinecke, Sabine Barth und Thomas Fehr an der Gitarre

 

gefördert vom Land NRW "Künstlerstipendium" 

Leseausstellung mit Musik

Mitwirkende Martin Schiffel, Anne Barth

Der Maler Martin Schiffel und die Musikerin Anne Barth bieten eine
außergewöhnliche Lesung mit Musikbegleitung an. Eine kleine portable Bilderausstellung und eine Auswahl von Skizzenbüchern von Martin Schiffel machen sie zu einem ganz besonderen Erlebnis. Mittlerweile gibt es zwei Versionen der Ausstellungslesung aus unterschiedlichen Passagen des Romans von Martin Schiffel "Die Geschichte der bionischen Kriege".  
 
Lesung I: Die Enklave
Lesung II: Per-La, Insel des ewigen Regens



Eine Ausstellungslesung mit Musik aus dem Roman 

„Die Geschichte der bionischen Kriege“ von Martin Schiffel

Musikbegleitung: Anne Barth, Mandoline

Dauer: circa 90 Minuten inklusive Pause


 Kaum jemand wird heute glauben, dass der Beginn der Arbeit an dieser Bilderserie im Jahre 2014 zufällig das gleiche Jahr ist, in dem Wladimir Putin die Krim annektierte und noch weniger, dass ihr Arbeitsende im Jahr 2022 liegt, als Putins Armee die Ukraine überfiel.
Ich hatte die Bilderserie immer als Warnung gedacht, als Warnung, dass in unserer eingerichteten Gesellschaft gerne übersehen wird, dass es anderswo Kräfte gibt, die weiterhin auf Eroberung und Zerstörung setzen könnten. Ich habe nie geglaubt, dass meine Befürchtung sich bewahrheiten würde und im durch zwei Weltkriege geprüften Europa jemals ein neuer Eroberungskrieg geführt würde.
Die bionischen Kriege sind aber kein klassischer Eroberungskrieg, sie sind eine reine Orgie der Vernichtung, begonnen als Bürgerkrieg, unumkehrbar gemacht durch den Verrat an der eigenen Schöpfung.
Vielleicht ist dieser Verrat die wichtigste Parallele zum Ukraine-Krieg, denn aus den einstigen Befreiern sind imperialistische Eroberer geworden, haben Tod und Vernichtung in ein anderes Land getragen.
Ein Verrat an den eigenen Idealen, mühselig kaschiert durch ein Konstrukt von Ausflüchten und Lügen. Selbst die Sieger werden aus diesem Krieg nie wirklich wiederkehren, sie werden heile Welt spielen und doch in ihrem Inneren ewig kämpfen.
Das, was wir geglaubt haben, nach drei Generationen hinter uns zu lassen beginnt von neuem.

Martin Schiffel im April 2023